Stadtkirche St. Marien
Hier finden Sie nähere Informationen über die Baugeschichte, den Namen, den Baustil,
die Baumaßnahmen, die Wandmalereien und die Ausstattung
Veröffentlichung der Läuteordnung
Kreuzbach Orgel
Ein Denkmal aus jüngerer Zeit ist die Orgel des Bornaer Orgelbaumeisters Urban Kreutzbach (1796–1868), die im Dezember 1983 hier eingeweiht wurde. Kreutzbach baute sie 1849 für die Dorfkirche Mochau. Wegen Teilabbruchs des Kirchenraumes musste sie dort aufgegeben werden. Nach gründlicher Restaurierung, mit einem neuen, edlen Zinnpfeifenprospekt versehen und umkleidet von einem Gehäuse aus der Tischler-PGH Borna (Entwurf: Architekt Gonschor, Dresden) wurde sie durch die Orgelbaufirma Jehmlich wieder zum Klingen gebracht.
CD würdigt Kreuzbach Orgel
Der Orgelbauer Urban Kreutzbach (1796-1868) wurde in Kopenhagen geboren und landete nach seinen Wanderjahren durch Europa hier in Borna und baute berühmte Orgeln. Anlässlich seines 150-jährigen Todestages spielte KMD Jens Staude eine CD mit Orgelmusik aus der Stadtkirche Borna ein. Die Orgel der Stadtkirche stammte von Urban Kreutzbach, wurde aber ursprünglich für die Kirche in Mochau bei Döbeln 1849 gebaut. Sie kam wegen Umbau der Kirche in Mochau 1983 nach Borna und wurde dort in Dienst gestellt. Hören Sie doch einmal in den Videoclip zu unserer Orgel hinein (etwa 1 min.).
Baugeschichte kurz gefasst
- um 1230 Saalkirche als Vorgängerbau (noch Reste am Untergeschoss des Turmes)
Die unteren Geschosse des mächtigen Breit-West-Turmes stammen aus der Zeit um 1230. Sie sind damit einige Jahrzehnte älter als die früheste schriftliche Nachricht über Borna als städtisches Gemeinwesen. - 1411 Beginn des neuen Baues
Am südöstlichen Strebepfeiler des Chorraumes kündet eine Inschrift davon, dass für die Kirche im Jahr 1411 der Grundstein gelegt worden ist. Tatsächlich handelte es sich um einen Ersatzbau für eine schon lange vorher vorhanden gewesene gotische Saalkirche. - 1434 Meister Hans Wolffhart baut den Chorraum
Aus der Überlieferung des Alten Stadtbuches von Borna wissen wir, dass 1434 mit Meister Hans Wolffhart aus Franken der Gedingevertrag zur Fertigstellung des Chores abgeschlossen wurde. Eine besondere Kostbarkeit aus dieser Werkstatt sind im Chorraum innen die Konsolen, auf denen die Gewölberippen ruhen. Sie sind teils mit Tierfiguren, teils mit biblischen Szenen reich geschmückt. 2005 bekamen sie bei der Restaurierung eine Farbgebung. - 1455 Meister Moysses aus Altenburg errichtet Pfeiler und Gewölbe und bringt den Bau zu Ende;
- 1456 Weihe der Kirche
Am St. Gallustag (16. Oktober) 1456 fand die Einweihung der Kirche statt. Knapp 100 Jahre später erhielt der Turm seine oberen Stockwerke, wie eine Tafel an der Westseite ausweist. - 1555 entstehen die beiden oberen Stockwerke des Turmes
- 1606 stürzt der hohe Dachreiter vom Turm
- 1654 Renovierung und Neuweihe nach dem 30-jährigen Krieg
- Im 18. Jhdt. mehrfache Umbauten und Renovierungen, darunter Errichtung der Emporen
- 1866/68 Neugotische Innenausstattung
- 1910/11 Renovierung
- 1963/67 Restaurierung (Helligkeit und Klarheit der spätgotischen Architektur, Entfernung der beiden Seitenemporen)
Bei der Restaurierung 1963/1967 durch das Institut für Denkmalpflege wurde der Kirchenraum in den ursprünglichen Zustand zurückversetzt. Die neugotische Ausgestaltung des Jahres 1868 entfernte man, um so den kostbaren spätgotischen Flügelaltar deutlicher wirken zu lassen, der in den Jahren 1511/1512 für diese Kirche geschaffen wurde. Er ist ein Hauptwerk des im obersächsischen Raum tätig gewesenen Bildschnitzers HW (Hans Witten). Einmalig in der Kunstgeschichte ist das große Relief des Mittelschreins mit der Begegnung von Maria und Elisabeth. Die Seitentafeln zeigen weitere Szenen aus dem Marienleben: von links oben nach rechts unten: Joachim und Anna, denen an der goldenen Pforte die Geburt Marias verkündigt wird, Geburt der Maria, Verkündigung der Geburt Christi, Tod der Maria.
Die erste Wandlung berichtet in acht Halbreliefs aus der Kindheit Jesu. Die zweite Wandlung enthält auf Tafelbildern eines unbekannten Malers die Leidensgeschichte Jesu bis zu seiner Auferstehung.
In der Predella ist die heilige Sippe (die Verwandtschaft Jesu) zu sehen. Seitlich in geschnitzten Weinlaubranken das Kurwappen und der Meißner Löwe. - 2005 Innensanierung der Kirche, Einbau einer Heizung, Doppelverglasung, neue Beleuchtung
- 2006/08 Beginn der Turmsanierung
Die Schiefstellung des Turmes (ca. 70 cm außer Lot) ist u.a. eine Folge des Bergbaus in der Region (Grundwasserabsenkung). Nach einer aufwändigen Baugrundverfestigung 2006/08 – mit dem gleichen Verfahren wie beim schiefen Turm von Pisa – steht jetzt der Turm der Stadtkirche St. Marien wieder sicher. Ein Modell im Inneren veranschaulicht die abgeschlossenen Arbeiten. - 2007/08 Reparatur der Glocken; neuer Glockenstuhl
Klingen, Rufen, Mahnen – dieses Amt versehen fünf Glocken unserer Kirche; zwei von ihnen schon seit Jahrhunderten. Die Älteste stammt aus der Zeit der Kirchweihe um 1456; die Große Glocke ist 1493 hier in Borna gegossen worden. Nach ihrer Reparatur können die Glocken seit Ostern 2008 wieder läuten.
Die unteren Geschosse des mächtigen Breit-West-Turmes stammen aus der Zeit um 1230. Sie sind damit einige Jahrzehnte älter als die früheste schriftliche Nachricht über Borna als städtisches Gemeinwesen.
Am südöstlichen Strebepfeiler des Chorraumes kündet eine Inschrift davon, dass für die Kirche im Jahr 1411 der Grundstein gelegt worden ist. Tatsächlich handelte es sich um einen Ersatzbau für eine schon lange vorher vorhanden gewesene gotische Saalkirche.
Aus der Überlieferung des Alten Stadtbuches von Borna wissen wir, dass 1434 mit Meister Hans Wolffhart aus Franken der Gedingevertrag zur Fertigstellung des Chores abgeschlossen wurde. Eine besondere Kostbarkeit aus dieser Werkstatt sind im Chorraum innen die Konsolen, auf denen die Gewölberippen ruhen. Sie sind teils mit Tierfiguren, teils mit biblischen Szenen reich geschmückt. 2005 bekamen sie bei der Restaurierung eine Farbgebung. Für den Bau der Pfeiler und der Gewölbes wurde 1455 Meister Moysses aus Altenburg verpflichtet.
Am St. Gallustag (16. Oktober) 1456 fand die Einweihung der Kirche statt. Knapp 100 Jahre später erhielt der Turm seine oberen Stockwerke, wie eine Tafel an der Westseite ausweist.
Bei der Restaurierung 1963/1967 durch das Institut für Denkmalpflege wurde der Kirchenraum in den ursprünglichen Zustand zurückversetzt. Die neugotische Ausgestaltung des Jahres 1868 entfernte man, um so den kostbaren spätgotischen Flügelaltar deutlicher wirken zu lassen, der in den Jahren 1511/1512 für diese Kirche geschaffen wurde. Er ist ein Hauptwerk des im obersächsischen Raum tätig gewesenen Bildschnitzers HW (Hans Witten). Einmalig in der Kunstgeschichte ist das große Relief des Mittelschreins mit der Begegnung von Maria und Elisabeth. Die Seitentafeln zeigen weitere Szenen aus dem Marienleben: von links oben nach rechts unten: Joachim und Anna, denen an der goldenen Pforte die Geburt Marias verkündigt wird, Geburt der Maria, Verkündigung der Geburt Christi, Tod der Maria.
Die erste Wandlung berichtet in acht Halbreliefs aus der Kindheit Jesu. Die zweite Wandlung enthält auf Tafelbildern eines unbekannten Malers die Leidensgeschichte Jesu bis zu seiner Auferstehung.
In der Predella ist die heilige Sippe (die Verwandtschaft Jesu) zu sehen. Seitlich in geschnitzten Weinlaubranken das Kurwappen und der Meißner Löwe.
Ein Denkmal aus jüngerer Zeit ist die Orgel des Bornaer Orgelbaumeisters Urban Kreutzbach (1796–1868), die im Dezember 1983 hier eingeweiht wurde. Kreutzbach baute sie 1849 für die Dorfkirche Mochau. Wegen Teilabbruchs des Kirchenraumes musste sie dort aufgegeben werden. Nach gründlicher Restaurierung, mit einem neuen, edlen Zinnpfeifenprospekt versehen und umkleidet von einem Gehäuse aus der Tischler-PGH Borna (Entwurf: Architekt Gonschor, Dresden) wurde sie durch die Orgelbaufirma Jehmlich wieder zum Klingen gebracht.
Klingen, Rufen, Mahnen – dieses Amt versehen fünf Glocken unserer Kirche; zwei von ihnen schon seit Jahrhunderten. Die Älteste stammt aus der Zeit der Kirchweihe um 1456; die Große Glocke ist 1493 hier in Borna gegossen worden. Nach ihrer Reparatur können die Glocken seit Ostern 2008 wieder läuten.
Das große Kruzifix an der Ostwand des Südseitenschiffes stammt aus dem Ort Trachenau, der dem Braunkohlentagebau weichen musste.
Die Schiefstellung des Turmes (ca. 70 cm außer Lot) ist u.a. eine Folge des Bergbaus in der Region (Grundwasserabsenkung). Nach einer aufwändigen Baugrundverfestigung 2006/08 – mit dem gleichen Verfahren wie beim schiefen Turm von Pisa – steht jetzt der Turm der Stadtkirche St. Marien wieder sicher. Ein Modell im Inneren veranschaulicht die abgeschlossenen Arbeiten.