Orgel der Stadtkirche St. Marien Borna

Beschreibung des Neubaus
von Christoph Donath
Orgelbauvertrag
mit Andreas Wundt
Jehmlich-Orgel 1911
Kreutzbach-Orgel um 2020
Kosten zu
Johann David Gerstenberg

Mit dem Neubau der Kirche wurde 1455 auch eine neue Orgel eingebaut. Knapp 100 Jahre später wurde diese 1534 durch ein kleineres Werk des Orgelbaumeisters Ambrosius Mann aus Rochlitz ersetzt. Alsbald gab es eine neue Orgel. Im Jahre 1543 wurde die Orgel aus dem Kloster Buch übernommen, die im Jahre 1654 von dem Orgelbauer Andreas Wundt renoviert wurde. Der Orgelbaumeister Christoph Donat (1625-1706) aus Leipzig baute die Orgel im Jahre 1693 um und erweiterte sie auf 28 Stimmen. Im Jahre 1770 renovierte der Orgelbauer Johann David Gerstenberg (1717-1796) aus Geringswalde diese Orgel, der auch die Orgel in der Zöpener Kirche 1779 baute.

Im Rahmen der Generalsanierung im neogotischen Stil erhielt die Stadtkirche St. Marien eine neue Orgel von dem ortsansässigen Orgelbaumeister Urban Kreutzbach (1796-1868). Die Orgel umfasste drei Manuale und 44 Register. Dieses Werk wurde bei der großen Kirchenrenovierung 1910/11 von der Orgelbaufirma Jehmlich aus Dresden durch eine Orgel mit 64 Registern ersetzt. Diese Orgel wurde wiederum bei der Generalsanierung 1966 abgerissen, als man alles Neogotische aus der Kirche entfernte. Dafür kam eine kleinere Orgel aus der Kirche von Deutzen, die dem Bergbau zum Opfer fiel und so ihre Orgel frei geben konnte. Diese Orgel stammte aus dem Jahre 1904 von der Orgelbaufirma Schmidt & Berger aus Borna, die die Orgelbaufirma Kreutzbach nach dem Tod von Richard Kreutzbach (1839-1903) fortsetzte. Schon 1980 zog die Orgel weiter nach Netzschkau ins Vogtland.

Ein Denkmal aus jüngerer Zeit ist die Orgel des Bornaer Orgelbaumeisters Urban Kreutzbach (1796–1868), die im Dezember 1983 hier eingeweiht wurde. Kreutzbach baute sie 1849 für die Dorfkirche Mochau. Wegen Baufälligkeit des dortigen Kirchenraums und dem draus folgenden dessen Teilabbruch musste sie dort aufgegeben werden. Anfang der 1970er Jahre wurde sie vorerst eingelagert. Mit der gründlichen Restaurierung erhielt sie ein neues, edles Zinnpfeifenprospekt, das von einem Gehäuse aus der Tischler-PGH Borna (Entwurf: Architekt Lothar Gonschor (*1938), Dresden) umkleidet wurde. Die Orgelbaufirma Jehmlich brachte die Orgel unter Leitung von Horst Jehmlich (*1944) wieder zum Klingen. In den Jahren von 1997 bis 2001 baute der Orgelbaumeister Gerd-Christian Bochmann (1943-2020) aus Kohren-Sahlis das Pedal um und nahm Sanierungsarbeiten vor.

Weitere Informationen zur Geschichte der Orgeln in der Stadtkirche St. Marien zu Borna finden Sie hier.

CD würdigt Kreuzbach Orgel

Der Orgelbauer Urban Kreutzbach (1796-1868) wurde in Kopenhagen geboren und landete nach seinen Wanderjahren durch Europa hier in Borna und baute berühmte Orgeln. Anlässlich seines 150-jährigen Todestages spielte KMD Jens Staude eine CD mit Orgelmusik aus der Stadtkirche Borna ein. Diese Orgel-CD ist bei uns im Pfarramt erhältlich.